Aug 5, 2012

Dein Schatten (Gedicht)

Die Tür ist geschlossen
dein Duft ist mit dir fort.
Im Winkel sehe ich noch 
wie dein Schatten sich
majestätisch auf dem Boden
einen Augenblick lang 
selbst betrachet.

Schon entfernst du dich
und es bleibt bald nichts.
Dein Schatten, immer kleiner werdend,
verabschiedet sich von mir.

Seine Dunkelheit ergießt sich pechschwarz
über die scharlachroten Pflastersteine.
Doch auch sie werden nur kurz
deine flammende Liebe spüren dürfen
ehe er mit jedem deiner Schritte
seinen göttlichen Schweif hinterherzieht.

Oh meine Liebe,
dein Schatten ist wie ein Komet
der in Millionen Farben brennt
und bei seinem unerbittlichen Kreuzzug 
seine Macht den Hinterschauenden offenbart.

So halte ich dich in Erinnerung,
bis dein Schleier sich erneut enthüllt
bei Tag oder bei Nacht
in der tiefen Sehnsucht meines Seins.

Y.G.

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